Inszenierung des Jahres 2017/18:
"Tosca" von Giacomo Puccini, Inszenierung von Ansgar Haag
Die Mitglieder der Meininger TheaterFreunde verleihen den Preis „Inszenierung des Jahres“ für die Spielzeit 2017/18 an Ansgar Haag für „Tosca“ von Giacomo Puccini.
„Tosca“ ist ein Werk des Verismo und als solches bedarf es einer klaren Inszenierung, in der die Gefühle der Protagonisten dem Zuschauer dargelegt werden. Zugleich muss sie sich aber den politischen Hintergründen stellen, die sich aus der Handlung ergeben. Das ist dem inszenierenden Intendanten Ansgar Haag in mustergültiger Weise gelungen. Ein erster Höhepunkt ist das Ende des 1. Akts, in dem die Persönlichkeit Scarpias ausgebreitet wird, der seine politisch motivierten Mordaufträge ausgerechnet in der Kirche während des „Te Deums“ erteilt und gleichzeitig seine verbrecherischen Absichten mit der berühmten Sängerin einfädelt. Atemberaubend, wie sich Tosca tatsächlich in den von Scarpia ausgelegten Fallstricken verfängt. Dramatisch der Stimmungswechsel zwischen Toscas Sorge um den Geliebten, ihrer Bereitschaft, ihm ein Opfer zu bringen, dem Entschluss zur Tötung Scarpias, der wundervollen Liebesszene zwischen Tosca und Cavaradossi und der tiefe Sturz in die Verzweiflung, der in den realen Sturz mündet. Das Ganze ist in einem Bühnenraum von Dieter Richter angesiedelt, der die gesamte Inszenierung zusätzlich deutlich macht.
Neben der großartigen Leistung des Regisseurs sind auch Dirigent Chin-Chao Lin, der das Werk einstudiert hat, die Künstler auf der Bühne, Chor und die Hofkapelle Garanten für ein ergreifendes Theatererlebnis. Zu nennen sind auch die gelungenen Kostüme von Renate Schmitzer.
© für alle Inszenierungsbilder: Marie Liebig - Bitte Bilder anklicken.